
Manuelle Therapie: Der Name (lat. manus, Hand) spielt darauf an, dass der Therapeut in der Regel nur seine Hände, d.h. keine Instrumente gebraucht und so auf die Gelenke, Knochen und oberflächlichen Bindegewebe einwirken möchte.
Im klassischen Altertum wurden Rückenschmerzen mit bestimmten Griff- und Massagetechniken behandelt. Hippokrates beschrieb neben den traumatischen Ausrenkungen auch leichte Wirbelverschiebungen und gab an, wie diese zurechtzurücken seien. Im Mittelalter waren zahllose Laienbehandler ("Knocheneinrenker", "Gliedersetzer") unterwegs, um die von den akademischen Ärzten vernachlässigten Schmerzen zu behandeln. An präparierten Skeletten hatte man die Vorstellung von Verrenkungen und Verklemmungen vor allem der Wirbelgelenke entwickelt, die von der heutigen Medizin nicht bestätigt werden konnte.
In den USA war der Vorläufer der Manuellen-Therapie, das so genannte bonesetting seit dem 18. Jahrhundert sehr verbreitet. Seit dem 19. Jahrhundert wurde es in verschiedenen Spielarten und unter zahlreichen Bezeichnungen auch in Europa wieder eingeführt, zunächst von Heilpraktikern, seit dem zweiten Weltkrieg auch zunehmend von orthopädisch oder hausärztlich tätigen Ärzten. Die schulmedizinische pathophysiologische Theorie richtet sich anstelle auf die Knochen-"Verrenkungen" vorwiegend auf muskuläre Verspannungen und Imbalancen, die von Fehlbelastungen ausgelöst werden. Die Biomechanik muss die unterschiedliche Form der Gelenke und die komplexen Ansatzpunkte und Ausrichtungen der Muskulatur berücksichtigen, was eingehende anatomische Kenntnisse voraussetzt. Manuelle Therapie ist eine Zusatzausbildung für Physiotherapeuten.
Preise:
Manuelle Therapie - 25 min. |
30,00 € |
Literatur:
- Jochen Schomacher:
Manuelle Therapie - Bewegen und Spüren lernen
Thieme / Stuttgart, Juni 2004
ISBN 3-13110-683-2